Flammen-Monument
Das Monument wurde von dem berühmten finnischen Architekt Alvar Aalto entworfen. Er hat selbst über das Monument folgendes berichtet: »Die meisten historischen Denkmäler gehen auf Gefechte und Kriegsereignisse zurück, wiewohl es sich bei ihnen zum einem sehr großen Teil um Abbildungen von Personen – Statuen – handelt, die den Oligarchen und staatlichen Systemen ihrer Epochen bildlichen Ausdruck verleihen.
In der Antike, und damit meine ich hier die frühesten Jahrhunderte der Antike, entstandene Bauwerke und Plastiken mit Denkmalscharakter stehen vielfach mit Staatenbünden und ganz besonders mit religiösen Zeremonien im Zusammenhang. Manchmal hatten sie geradezu den Charakter von Votivgaben.
Hinter der Idee, ein Denkmal für die Kämpfe in Suomussalmi zu errichten, stand eine größere Schar von Bürgern. Zum Vorsitzenden des Ausschusses, der den Bau des Denkmals in die Wege leiten sollte, wurde schon zu einem frühen Zeitpunkt der Jäger-Oberst August Mäkiniemi gewählt. Seine Vorstellungen vom Charakter des Denkmals haben die Form des Monuments und vor allem seine ideellen Inhalte mitbestimmt. Nach Auffassung Mäkiniemis dürfen Kriegsdenkmäler keinen aggressiven Charakter haben, sondern sie sollten sich vielmehr jener Kette dramatischer und tragischer Ereignisse widmen, die stets mit Konflikten zwischen Völkern einhergeht.
Auf die Form des Denkmals hat sich ausgewirkt, dass es sich bei ihm nicht um eine Skulptur in einem städtischen Straßenmilieu handelt, sondern um ein fernab in den Wäldern des nördlichen Finnlands errichtetes allein stehendes Monument. Auch die Naturumgebung, die speziellen Landschaftsformationen des nördlichen Finnlands sowie der von seiner Dimension her bescheidene Charakter der Waldnatur gehören zu den Faktoren, die im Hintergrund wirkten. Das Monument hat keinen direkten Symbolcharakter und erzählt auch keine Geschichte, und der Künstler hat sich auch nicht um sinnbildliche oder halb naturalistische Motive bemüht, sondern die Form des Monuments ist den Vorstellungen des Künstlers von der menschlichen Tragödie, aber auch von der Natur und den Verhältnissen, in denen die Menschen hier leben, entsprungen. Aber allen Formen in der Kunst sollte zueigen sein, dass der Betrachter sie selbst mit Inhalt ausfüllen kann, und somit vermittelt das Monument dem Betrachter und Betrachtergruppen bestimmte Gefühle.
»Das aus Bronze gegossene Monument, eine unsymmetrische Säule in schräger Stellung, steht in linearem Gegensatz zur Vertikalität der Kiefern- und Fichtenwälder Nordfinnlands. Der Maßstab und die Oberflächenstruktur des Monuments hingegen folgen eher den wechselnden Größenskalen der Wildmarkwälder. Das Denkmal steht auf einem granitenen Sockel, vor dem Hintergrund eines sanft abfallen Bergabhangs und eingebettet in eine weit ausladende Landschaft. Die Materialwahl wurde teilweise durch den langen Winter mitbestimmt, das Denkmal harmoniert mit dem abwechslungs- und schneereichen Gelände. Das Monument ist 9 Meter hoch und so in die Landschaft eingebettet, dass es, ohne aufdringlich zu wirken, über die Baumwipfel hinaus ragt. Da das Monument von einem Architekten entworfen wurde, ist nur es natürlich, dass es keine Naturmotive nachahmt und es sich bei ihm auch nicht um eine Darstellung handelt, deren Absicht es wäre, bestimmte Gefühle und Emotionen zu symbolisieren. Nach Auffassung des Urhebers soll sich die emotionelle Wirkung gewissermaßen in freiem Wechselspiel zwischen Denkmal und Betrachter einstellen.«Alvar Aalto
Angefertigt wurde das Monument von dem Bildhauer Heikki Häiväoja, die Gussarbeiten besorgte Dipl.-Ing. Pentti Lappalainen. Den Steinsockel und den steinernen Zaun errichtete die Steinmetzfirma Nurmeksen Kiviveistämö. Das Monument wurde am 30.8.1959, für die 20-Jahresfeiern der Kämpfe von Suomussalmi, aufgestellt. Auf einer Metalltafel am Sockel werden die Kampfstätten von Suomussalmi veranschaulicht, an der Stirnseite stehen Worte von General Hjalmar Siilasvuo: »Viele tapfere Soldaten haben die großen Siege in Suomussalmi mit ihrem Herzblut bezahlt. Sie zeigten ihrem Volk den Weg der Ehre, der schwer zu gehen, aber der einzige begehbare war.«
Straßenadersse: Kuhmontie 1, Suomussalmi.